Palais Hardegg
1847
Johann Romano, August Schwendenwein
Auf dem Grundstück des mittelalterlichen „Admonter Hofs“, der im Laufe der Zeit mehrere adlige Besitzer hatte, entstand 1847 für den Reichsgrafen Maximilian Hardegg das frühhistoristische Palais mit orientalisierender Ornamentik, entworfen von Johann Romano und August Schwendenwein, den erfolgreichsten Wohnbauarchitekten der Ringstraßenzeit. In der Struktur des Baus zeigt sich die gewandelte Rolle des Adels: Der Hausherr bewohnte mit seiner Familie nur die
Beletage und vermietete die anderen Stockwerke, u.a. an die Gesandtschaft des Großherzogtums Mecklenburg-Schwerin-Strelitz.
1897 kam das grün verputzte Palais in den Besitz der im benachbarten Palais Ferstel ansässigen Österreichisch-ungarischen Bank, die es schon
1855 gern gekauft hätte, um durch seinen Abbruch mehr Platz für ihren Neubau zu haben. Aus dem Jahr 1919 stammt eine Planung von Adolf Loos für ein Bank-Hochhaus anstelle des Palais Hardegg.
Nach der Übersiedlung der Nationalbank in einen Neubau am Otto-Wagner-Platz 1925 wurde das Palais an die Anglo-Österreichische Bank verkauft. Das Gebäude entging allen weiteren Abrissplänen. In den Besitz der Immobilienfirma ÖRAG gelangt, wurde es restauriert und u.a. an das Unterrichtsministerium vermietet.