PALAIS KINSKY
1713—16
Johann Lucas von Hildebrandt
Das für Reichsgraf Wirich Philipp Lorenz von Daun gebaute Palais ist ein Hauptwerk Johann Lucas von Hildebrandts. Ein überkuppeltes Vestibül öffnet sich zur Antonio Beduzzi zugeschriebenen Prunktreppe mit Deckenfresko von Marcantonio Chiarini und Scheinarchitektur von Gaetano Fanti.
Es zeigt Genien, die einem ins Reich der Unsterblichkeit einziehenden Kriegshelden Siegeskränze darbieten – eine Apotheose des Bauherrn, dem auch die steinernen Kriegstrophäen an der Fassade huldigen. Das Deckenfresko im ovalen Hauptsaal stammt von Carlo Carlone.
Das Palais wurde von Wirichs Sohn Leopold 1746 an Johann Joseph Reichsgraf von Khevenhüller verkauft, der es um 1764 an Ferdinand Bonaventura Graf Harrach veräußerte. Zeitweise diente es als Unterkunft für Maria Theresias Schweizer Leibgarde. Durch die Heirat von Harrachs Tochter Rosa mit Joseph Kinsky ging es in den Besitz der Kinskys über, deren Namen es bis heute trägt. In den 1930er Jahren war es im Besitz des Autorennfahrers und Sportfliegers Ulrich Ferdinand Fürst Kinsky, nach 1945 diente es als britischer Offiziersclub, später als Sitz der Botschaften von China und Argentinien. Es blieb bis 1986 im Besitz der Kinskys. Im Jahre 1996 wurde das Palais von der Karl Wlaschek Privatstiftung erworben und anschließend umfassend innen und außen restauriert.